Verarbeitungstipps
Hinweise für den Umgang mit Massivholzplatten
Wichtig bei der Verarbeitung von Laubholzplatten ist die Kontrolle der Holzfeuchtigkeit, beim Lagern auch die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Das Bundesamt für Gesundheit sowie die SIA-Normen fordern in Räumen für Mensch und Holz eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 30 %. Massivholzplatten sind Naturprodukte. Sie reagieren sensibel auf die Umgebung.
Lagerung
- Die Lagerung der Massivholzplatten aus Laubholz soll in geschlossenen, trockenen und nicht zu kalten Räumen erfolgen. Wir empfehlen Lagertemperaturen um 20°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 35 – 55 %.
- Die Platten brauchen nach einem grossen Temperaturwechsel längere Zeit um sich anzupassen. Vor der Auslieferung/Verarbeitung sollten sie 2 – 3 Tage ruhen.
- Die Platten sollten liegend gelagert werden. Bei kalten oder unbefestigten Fußböden ist ein ausreichender Abstand durch entsprechend hohe Lagerhölzer zu schaffen. Legen Sie Abstandshölzer zwischen jede einzelne Platte.
- Die Platten dürfen nicht in der Nähe von Heizungen, kalten oder feuchten Wänden, Türen oder Fenstern gelagert werden. Sie sind vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Die Platten sind oben sowohl im vollen Stapel als auch im Reststapel oder als einzelne Platten mit geeignetem Material (Hartfaserplatte, Folie, Plane oder Abdeckplatten) vor Licht und somit vor Farbveränderungen zu schützen. Vermeiden Sie alle mechanischen Beschädigungen.
Transport
- Die Platten sollten wenn immer möglich liegend transportiert werden. Benutzen Sie Unterlagshölzer oder Kartonagen.
- Beim Sichern der Platten unbedingt beachten, dass die Spanngurten in der Flucht der Unterlagshölzer befestigt sind, damit es beim Spannen der Gurten zu keiner Verformung bzw. zu keinem Bruch der Platten kommt.
- Die Platten sollen wenn möglich nicht über Nacht oder übers Wochenende auf der Ladefläche des Lastwagens bleiben, speziell im Winter. Besonders heikel ist Buche.
Verarbeitung
- Vor und nach der Verarbeitung muss die Holzfeuchtigkeit gemessen werden. Jeder Holzverarbeiter hat ein Messgerät. Die ideale Holzfeuchtigkeit bei der Verarbeitung beträgt 8% (+/- 2 %). Das Raumklima in der Werkstatt sollte beim Verarbeiten 20° Lufttemperatur und 35 – 55 % relative Luftfeuchtigkeit aufweisen (Wohnklima/Lagerklima).
- Die Verarbeitung sollte in einem Zuge erfolgen, d.h. Auftrennen, Fräsen, Schleifen und Lackieren in schnellstmöglicher Zeit. So wird ein Aufnehmen und Abgeben von Feuchtigkeit möglichst verhindert. Damit vermindert sich die Gefahr, dass sich die Platten verziehen.
- Beim Lackieren ist es wichtig, dass die Platte komplett lackiert wird, auch auf der Stirnseite, um ein Aufnehmen von Feuchtigkeit zu verhindern. Das erübrigt sich beim Ölen, da geölte Platten offenporig bleiben und flexibler auf Feuchtigkeits-Veränderungen reagieren.
- Bei Fronten, grossen Tischplatten und generell großen Flächen empfiehlt sich der Einbau von Gratleisten oder anderen Hilfsmitteln, welche das Werfen/Verziehen der Platten möglichst minimieren.
Allgemeine Hinweise
- Das gewünschte gesunde Wohnklima wird durch die natürliche Eigenschaft des Holzes, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, begünstigt. Das Holz leidet jedoch, speziell in der Heizperiode, bei ungesundem trockenem Raumklima und reagiert gemäss seiner Natur mit Verformungen.
- Bei Nichteinhalten der Lagerungs- und Verarbeitungs-Hinweise kann es zum Öffnen der Leimfugen kommen, oder auch zum Verziehen oder zur Rissbildung im Holz.
- Die Verarbeitungs- und Lagerhinweise sind insbesondere beim Buchenholz zu beachten. Dieses Laubholz reagiert sehr stark auf Feuchtigkeitsveränderungen in Räumen.
- Der Verarbeiter hat fachgerechte Massnahmen gegen Verzug, Schwund und Quellen zu treffen und stellt den fachgerechten Einsatz der Platten sicher.